30. Oktober 2015

 

Unparteiische werden immer öfter angepöbelt und beleidigt – doch Schiedsrichter Marcel Freiheit lässt sich nicht unterkriegen

 

Jeden Sonntag pfeifen Schiedsrichter bundesweit Tausende Fußball-Partien auf Kreis- und Bezirksebene an. Die Seitenlinien an diesen Plätzen gleichen nicht selten einem Slalom-Parcours, es riecht nach Bratwurst und Männerschweiß. Für die Schiedsrichter ist dieses Stück Fußballromantik in den Hintergrund gerückt. Sie sind häufig Anfeindungen und Pöbeleien ausgesetzt. Manchmal herrscht auf dem Platz sogar das Faustrecht. Auch im Landkreis Friesland/Wilhelmshaven hat es derartige Fälle schon gegeben. Schiedsrichter, die nicht nur angepöbelt, sondern auch bedroht werden.

 

Das ist dem 21-jährigen Schiedsrichter Marcel Freiheit aus Obenstrohe glücklicherweise noch nicht passiert. Doch auch er sagt: „Der Respekt gegenüber den Unparteiischen geht mehr und mehr verloren. Die Palette an der Seitenlinie reicht von harmlosem Meckern bis zu üblen Beleidigungen“, sagt Freiheit.
Besonders ärgert ihn, dass die Urteile von außen meistens von Menschen kommen, die noch nie ein Spiel geleitet haben. „Wir müssen schließlich in Sekundenbruchteilen präzise Entscheidungen treffen und dies zumeist in unübersichtlichen Situationen“, sagt Freiheit. Die Schiedsrichter, die er kennt, reflektieren ihre Leistung im Anschluss an ein Fußballspiel. Da bräuchte man nicht zusätzlich auch noch die Meinung von außen. Die Meckereien fangen schon bei den Spielen der Kleinsten an.